"Karriere mit digitaler Lehre" heißt ein Projekt des Ausbildungsverbundes Metall (ABV) mit dem die Lehre noch attraktiver gestaltet werden soll. Das Know-Center arbeitet als wichtiger Projektpartner mit.

Wischen, drücken, liken, bestellen, zocken – Studien zufolge verbringen Teenager immer mehr Zeit in der digitalen Welt. Auf Social Media und in verschiedensten Appps zum Beispiel. Mit dem Projekt „Karriere mit digitaler Lehre“ wird jetzt das Ziel verfolgt, auch die Lehrausbildung digitaler zu gestalten. Daran arbeitet gerade der Ausbildungsverbund Metall (ABV) – gemeinsam mit dem Know-Center, der Fachhochschule Campus 02 und dem Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI). Johannes Binder vom Lernwerk Binder erklärt: „Wir sind dabei, ein technisch-didaktisches Konzept zu erarbeiten, um den künftigen Fachkräften eine bestmögliche Ausbildung zukommen zu lassen.“ Konkret bedeutet das, dass Lerninhalte künftig auch digital verfügbar gemacht werden sollen.

Testergebnisse werden im Netz abrufbar sein, Prüfungsarbeiten können hochgeladen und im Internet auch von den Ausbildern korrigiert werden. Auch diverse Lernvideos sollen das Lernangebot erweitern. Viktoria Pammer-Schindler vom Know-Center erklärt: „Die Basis bietet die Lernplattform ‚moodle‘. Auf dieser können Inhalte geteilt werden, die jederzeit und überall zur Verfügung stehen.“ Wobei Pammer-Schindler betont: „Computertechnologien wie etwa Lern-Apps können das Lernen unterstützen – lernen muss aber jeder selbst.“

 

Unterricht mit Digitalisierung spannender machen

Mit der Einbeziehung digitaler Technologien will man die Ausbildung für die Jugendlichen auch interessanter machen. Neben dem Besuch der Berufsschule verbringen die ABV-Lehrlinge während ihrer gesamten Ausbildung 22 Wochen in den Lehrwerkstätten der Betriebe. „Die Theorieblöcke stoßen dabei auf mangelnde Begeisterung“, sagt Christopher Zalar vom LFI. Durch die Einbindung digitaler Technologien könne der Unterricht spannender gestaltet werden. Aber auch in anderen Bereichen bietet die Digitalisierung Chancen. Die Kommunikation zwischen Ausbilder und Lehrling, aber auch mit den Eltern und der Öffentlichkeit könne erleichtert und verbessert werden.

Vernetzung ist generell ein wichtiges Schlagwort. Mögliche Arbeitsaufträge von den Theorieeinheiten könnten in die Ausbildungsbetriebe mitgenommen werden. Die Bearbeitung kann digital dokumentiert werden. Ausbilder, Firmen und der Lehrling stehen ständig in Kontakt. „Das ist berufsbezogenes Lernen“, sagt Pammer-Schindler. Jugendliche profitieren auch im späteren Arbeitsleben davon.

Die konkrete Umsetzung beginnt im September dieses Jahres. Das Projekt, das von der Wirtschaftskammer Österreich und der Inhouse GmbH ausgeschrieben wurde, wird mit 200.000 Euro budgetiert. Der Projektzeitraum beträgt drei Jahre.